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Gefälschte E-Mails – Wie kleine Betriebe und Selbstständige Phishing-Mails erkennen und sich vor Datenklau schützen

Erfahren Sie, wie Sie gefälschte E-Mails oder Phishing-Mails erkennen und sich davor richtig schützen.

5 min Lesezeit
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Ein Klick, ein falscher Link – und schon sind Passwörter, Kontodaten oder Kundendaten in den falschen Händen. Phishing-Mails gehören mittlerweile zum digitalen Alltag – doch viele kleine Unternehmen und Selbstständige unterschätzen die Gefahr. Dieser Beitrag zeigt, woran Sie gefährliche Nachrichten erkennen und wie Sie sich und Ihr Unternehmen effektiv schützen können.

Warum Phishing-E-Mails nicht nur Großkonzerne trifft

Phishing – das klingt wie „fishing“ und ist im Grunde genau das: ein digitaler Angelversuch. Cyberkriminelle verschicken gefälschte E-Mails, um an sensible Informationen zu gelangen. Der Köder ist oft gut getarnt: Die Mails wirken täuschend echt, enthalten Firmenlogos, persönliche Anreden oder sogar Daten aus früherem Kontakt.

Was viele nicht wissen: Die bevorzugten Ziele sind nicht nur Konzerne, sondern oft kleinere Betriebe. Denn dort fehlt es häufig an technischen Schutzmaßnahmen, standardisierten Prozessen oder dem nötigen Zeitbudget, um sich mit dem Thema E-Mail-Sicherheit aktiv auseinanderzusetzen.

Phishing-Angriffe erkennen: Diese 5 Merkmale sollten Sie stutzig machen

1. Unbekannter oder verdächtiger Absender in der E-Mail

Wenn Sie E-Mails von Banken, Portalen oder Personen erhalten, mit denen Sie nie zu tun hatten, ist Vorsicht geboten – besonders, wenn es um Konten oder Zahlungen geht. Auch scheinbar bekannte Absender können gefälscht sein (sogenanntes Spoofing).

2. Druck erzeugen: „Sofort handeln!“

Typisch für Phishing: Der Ton ist dringend. Entweder droht eine Kontosperre oder ein angebliches Erbe wartet. Die Absicht ist klar: Sie sollen hektisch reagieren – und genau dann passieren Fehler.

3. Versteckte Links und gefährliche Anhänge

Klicken Sie niemals auf Links, die Sie nicht verifizieren können – auch wenn sie täuschend echt aussehen. PDF- oder ZIP-Dateien können Schadsoftware enthalten. Besonders riskant sind ausführbare Dateien (.exe) oder Office-Dokumente mit Makros (.docm, .xlsm).

4. Unpersönliche oder falsche Anrede

„Sehr geehrter Kunde“ oder nur „Hallo“ – seriöse Anbieter sprechen Sie in der Regel mit Ihrem vollen Namen an. Fehlt dieser oder ist die Anrede unpassend, ist Vorsicht geboten.

5. Rechtschreibfehler oder fremde Zeichen

Viele Phishing-Mails stammen aus dem Ausland und sind maschinell übersetzt – oft erkennbar an Grammatikfehlern, fehlenden Umlauten oder kyrillischen Zeichen.

So prüfen Sie verdächtige E-Mails:

  • Maus über Link halten (nicht klicken!) – erscheint die echte Adresse?
  • Mail-Header analysieren – stammt die Mail wirklich vom angegebenen Server?
  • Im Zweifel: bei der echten Firma anrufen!

Sofortmaßnahmen: Was tun, wenn Sie geklickt haben?

Manchmal geht es schnell: ein Klick auf den Link, ein Download aus Routine – und der Fehler ist passiert. Wichtig ist jetzt: Ruhe bewahren und schnell handeln.

Das sollten Sie sofort tun:

  • Internetverbindung trennen, um die Ausbreitung möglicher Schadsoftware (zum Beispiel durch gefälschte Anhänge in Phishing-E-Mails) zu stoppen.
  • IT-Fachkraft oder Support kontaktieren – falls vorhanden, sofort professionelle Hilfe einholen.
  • System mit aktueller Antivirensoftware vollständig scannen – auch nach Rootkits und versteckten Prozessen.
  • Passwörter ändern, insbesondere bei E-Mail-, Online-Banking- oder Cloud-Konten.
  • Zugriffe überprüfen – insbesondere bei Cloud-Diensten oder Buchhaltungssoftware: Gibt es neue Logins oder ungewöhnliche Aktivitäten von Empfängern oder Angreifern?
  • Dokumentieren und gegebenen falls Anzeige erstatten – zum Beispiel bei der Polizei oder über www.bsi.bund.de.

Meldepflicht nach DSGVO: Wann Sie die Datenschutzbehörde informieren müssen

Wenn persönliche Daten oder Kundendaten betroffen sind – also beispielsweise Namen, E-Mail-Adressen, Kontodaten, Gesundheitsinformationen oder Login-Daten von Kund:innen, Mitarbeitenden oder Lieferanten – liegt laut DSGVO unter Umständen eine meldepflichtige Datenschutzverletzung vor.

In solchen Fällen sind Unternehmen verpflichtet, innerhalb von 72 Stunden nach Bekanntwerden der Datenpanne eine Meldung bei der zuständigen Aufsichtsbehörde für Datenschutz einzureichen. Das betrifft alle Unternehmen, Vereine und Selbstständige, die personenbezogene Daten verarbeiten – also nahezu jede geschäftliche Tätigkeit.

Ob eine Meldung notwendig ist, hängt unter anderem davon ab, ob ein Risiko für die Rechte und Freiheiten der betroffenen Personen besteht. Bei Unsicherheit empfiehlt sich die Rücksprache mit dem Datenschutzbeauftragten oder der Kammer. Im Zweifel sollte dokumentiert werden, warum eine Meldung erfolgt oder unterblieben ist.

Phishing Erkennen

Sicherer versenden: So schützen Sie Ihre eigene Kommunikation

Nicht nur empfangene Mails sind ein Risiko – auch beim Versenden können Fehler passieren. Gerade Rechnungen, Verträge oder Angebote enthalten sensible Daten.

Was viele nicht wissen:

  • Eine offene E-Mail ist vergleichbar mit einer Postkarte – leicht abzufangen und für jeden zu lesen.
  • Eine generische E-Mail-Adresse wie @gmail.com wirkt unseriös und unsicher.
  • Rechnungen per E-Mail ohne Verschlüsselung können DSGVO-Verstöße nach sich ziehen.

So geht’s besser:

  • Eigene Domain nutzen – zum Beispiel info@meinefirma.de
  • TLS-Verschlüsselung aktivieren – bei vielen Anbietern Standard
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung – zum Beispiel via Google Authenticator
  • S/MIME-Zertifikat für vertrauliche Inhalte
  • Passwort-Manager nutzen – etwa Bitwarden oder NordPass

Diese Maßnahmen lassen sich ohne IT-Abteilung umsetzen – oft schon in wenigen Minuten.

Warum Rechnungen per E-Mail bald keine gute Idee mehr sind

Spätestens seit 2025 wird es ernst: Gewerbliche Rechnungen müssen laut Gesetz elektronisch versendet werden – und das bedeutet mehr als ein PDF im Anhang. Klassische Mail-Anhänge erfüllen nicht die Anforderungen an Format, Nachvollziehbarkeit und Sicherheit.

Besser: E-Rechnungen über zertifizierte Plattformen

Mit Lösungen wie Billit wird die Rechnung automatisch im richtigen Format erstellt (zum Beispiel XRechnung oder ZUGFeRD) und sicher über das Peppol-Netzwerk versendet – verschlüsselt, rechtssicher und sofort verarbeitbar vom Empfänger.

Ihre Vorteile:

  • Kein Risiko durch veraltete PDF-Rechnungen
  • Gesetzeskonforme Übermittlung
  • Datenschutz und Nachvollziehbarkeit
  • Automatisierter Empfang und Versand

Besonders bei öffentlichen Auftraggebern (B2G) ist dies Pflicht – bei Geschäftskunden (B2B) zunehmend Standard.

Fazit: Sicherheit beginnt mit Aufmerksamkeit

Phishing-Angriffe erkennen, Mails sicher versenden, E-Rechnungen korrekt verschicken – das alles muss kein IT-Projekt sein. Schon einfache Schritte helfen, große Schäden zu vermeiden. Wer frühzeitig auf digitale Sicherheit setzt, schützt nicht nur Daten, sondern auch seine Existenz.

Jetzt handeln – mit Billit auf der sicheren Seite

Billit bietet alles, was kleine Unternehmen für eine sichere, vertrauenswürdige und effiziente Rechnungsstellung brauchen:

  • rechtssichere Formate
  • automatische E-Rechnung via Peppol
  • einfache Bedienung – auch ohne Technikkenntnisse

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